Erst einmal möchte ich betonen, dass das Essen keineswegs miserabel sein muss. Die Küche hat durchaus echte Highlights zu bieten, die ich gern zuhause nachkoche und die immer gut ankommen. Da ist zum Beispiel der reichhaltige Gewürzkuchen mit Rosinen, Korinthen, Zimt, Ingwer, jeder Menge süßem Sherry und Marzipan mit Zuckerguss-Decke, den es bei uns immer zu Weihnachten gibt. Wer noch nie Pork and Apple Pie gegessen hat, sollte sich nicht über die britische Küche lustig machen und wer schon mal Scotch Eggs selbstgemacht hat weiß, dass sie auch nicht simple sein muss.
Zum Thema Menschen: Ich liebe Dialekte und regionale Akzente und in Großbritannien gibt es davon zahlreiche. Mir gefällt der Klang und die Färbung der Stimmen. Alles, was die Menschen in dieser Sprache sagen, klingt für mich wie eine spannende Geschichte und ich könnte ewig zuhören. Und wenn es um Kultur geht, da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll! In der Schule zog sich die Geschichte des Britischen Imperiums wie ein roter Faden durch den Lehrplan und später kamen die History-Fantasy-Serien hinzu: Die Tudors, Reign, Sherlock und Downton Abbey. Das alles macht neugierig und wenn man dann vor Ort ist, durch die Straßen geht, von denen man schon gelesen hat, die Gebäude betrachtet, in denen Geschichte geschrieben wurde - das hat für mich einen ganz besonderen Reiz.